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Di, 23. April 2024
cmling
Experte
am 15. Februar 2014|Update 6. Mär 2015
SpeisenAmbienteService
Ein blitzsauberes, sympathisches Lokal in einer Gegend, für die diese Attribute jedenfalls an einem düsteren Winterabend eher nicht zutreffen.
Die verbotsfreie Zone ist beim Eingang, die Toiletten hinten. Wer will, kann sich freilich darüber ärgern, daß die Tür zur Prohibition fast immer offensteht.
Ein perfekt gezapftes Zwickl (lange keines mehr bekommen!), ein Blick in die Speisekarte, die - so meine ich - gerade den richtigen Umfang und das richtige Angebot für eine derartige Gastwirtschaft hat. Die Weinkarte verzeichnet brave Flaschenweine zu noch braveren Preisen; das offene Angebot ist auch erfreulich kalkuliert und bietet eine gewiß ausreichende Auswahl. Freundliche Mitarbeiter, fröhlicher Chef.
Ich wählte den kaum ottakringerischen Brotsalat mit Büffelmozarella, weil ich wissen wollte, was das (der Brotsalat, versteht sich: Mozarella kenne ich schon) ist. Es ist eine Menge Rucola mit Kirschparadeisern, Croûtons, gutem Käse und einer Sintflut einer ins Süßliche tendierenden (wir sind also doch in Wien) Sauce. Diese setzt sich allerdings in der Schüssel ab; man muß sie nicht austrinken. Habe also nicht schlecht gewählt.
Der gemischte Grillteller mit pommes frites und gemischtem Salat umfaßte kleine Filetstücke von Schwein, Rind und Huhn, etwas knusprigen Speck und eine Minibratwurst. Gutes Fleisch, ordentliche pommes frites, vorhersagbarer Salat. Anständige Portion, bin auch hiermit zufrieden.
Der "Hausgemachte Schoko-Nußkuchen mit Schokosauce und Schlagobers" gefiel mir gut. Der Kuchen warm in Form einer Timbale, die Sauce eventuell nur für meinen Geschmack ein bißchen zu süß. Ich räume gerne ein, daß nicht jeder mein Empfinden teilt, daß *nur* süß etwas langweilig ist und durch etwas Säure oder (in einem Fall wie diesen) Bitterkeit austariert werden sollte. Die mitgelieferten Kiwistückchen dienten hauptsächlich visuellen Zwecken.
Summa summarum kann ich das Lokal guten Gewissens empfehlen. Es erfüllt in allen Hinsichten seinen Zweck. Das ist mir viel lieber, als Scheitern auf höherem Niveau!

Nach einem weiteren Besuch gebe ich gerne den Speisen eine höhere Bewertung. Eine interessante Suppe, die mit Lachsforellen zu tun hatte - ich war gespannt, aber dann doch angenehm entspannt; ein Rindsfilet, das nach der Besprechung mit dem Kellner genauso geriet, wie wir das vereinbart hatten. Und dazu Speckfisolen, denen dieser plumpe Bezeichnung nicht gerecht wird. Ja! Auch in Ottakring keine hypertrophierten Grünlinge, sondern Fisolen, die ich haricots verts nennen muß, weil mich Fisolen an Kantinenkost erinnern; und der Speck dazu in perfektem Zustand. Rar und lobenswert.
Das Dessert war angenehm. Wäre es mehr als das gewesen, könnte ich mich daran erinnern, an ein nicht angenehmes allerdings auch.
Ernsthafte Empfehlung! (Man kann auch gut trinken.)

[Update gelöscht, bezog sich auf anderes Restaurant.]
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2 Kommentare

Wahrscheinlich mein erster Grillteller in diesem Jahrtausend! Es packte mich einfach eine rare Lust.

15. Feb 2014, 15:09·Gefällt mir

Wir sind dort schon ueberdurchschnittliche Kochleistungen gewohnt - aber wir essen ja auch nie den Grillteller ;)

15. Feb 2014, 15:03·Gefällt mir
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