Im Rahmen meiner Reise durch die Wiener Kaffeehauslandschaft habe ich das dem Landtmann-Imperium angehörige Café Museum besucht.
Der Kaffee ist zweifelsohne nicht billig, aber ein Genuss, den ich nicht missen will und mir gerne gönne - in meinem Fall Häferlkaffee, eine richtige "Pitsch'n" um EUR 4,90.
Dazu frohlockt eine Torte aus der gleich beim Eingang unübersehbar reich bestückten Mehlspeisvitrine. Meine Punschtorte (EUR 5,80) war leider bescheiden, der schweinderlrosa Zuckerguss der beste Teil, das Buiskuit und die Punschmasse enttäuschend trocken und sehr lahm im Geschmack. Die Maroniblüte meiner Begleitung hatte fast die Größe einer kleinen Bowlingkugel und war für einen Normalsterblichen ohne Aussicht auf einen Zuckerschock kaum zu schaffen. Aber die Optik der Mehlspeisen ist auf jeden Fall meisterlich.
Die Speisekarte ist umfangreich und die zu den rundum gelegenen Tischen servierten Gerichte schauten ganz in Ordnung aus. Ich bestellte "Saure Wurst" und bekam eine feine Kalbspariser mit reichlich Garnierung (EUR 9,70). Die Note 3 gibt's für die schwache Mehlspeis-Performance, sonst wäre locker ein "Sehr gut" drin.
Das Ambiente ist schnörkellos und gemütlich, die Beleuchtung wenig auffällig, aber irgendwie raffiniert - finde ich sehr gelungen. Die Bänke sind im typischen Stil und auch nach Stunden noch bequem. Volle Punktzahl also für die Atmosphäre.
Das Service ist unaufgeregt und der Kaffeehaustradition entsprechend männlich. Und es kommt nur, wenn man es ausdrücklich ruft, und das mehrmals. Ich hab nichts gegen zurückhaltendes Personal, aber wenn man eine halbe Stunde vor leeren Häferln und Tellern sitzt, darf auch einmal ohne Zuruf abgeräumt werden.
Das Café Museum ist einen Besuch wert, wenn man keinen extrem hohen Mehlspeisanspruch hat, sich aber in angenehmer Atmosphäre unterhalten will.
Hilfreich5Gefällt mir3Kommentieren
war gestern dort bei einer Familienfeier und ich muss sagen so Top ist diese Cafe auch nicht-