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Fr, 19. April 2024

La Tavernetta - Bewertung

bluesky73
Experte
am 8. September 2013
SpeisenAmbienteService
Eigentlich war der Besuch im La Tavernetta ja mal abends eingeplant, aber letzten Samstag war ich zu Mittag in der Gegend und so wurde der Plan kurzerhand vorgezogen.

Das Lokal liegt auf der rechten Murseite, kurz vor Beginn der Annenstraße und teilt sich den Vorplatz mit der Kirche der barmherzigen Brüder. Über die räumliche Überschaubarkeit des Lokals Bescheid wissend, konnten wir nicht einschätzen, ob sich für uns ein Plätzchen finden würde – der große, nach wie vor bespielte Gastgarten und der Umstand, dass wir die ersten Gäste an diesem Mittag waren, relativierte unsere Befürchtungen ein wenig.

Nach einer ersten Rückversicherung beim Service, ob das Lokal wohl eh offen war suchten wir uns ein helles Platzerl neben dem geöffneten, raumhohen Fenster. Der Tisch stand zwar im Raucherbereich, aber angesichts der fehlenden weiteren Gäste stellte das kein großes Risiko einer möglichen Beeinträchtigung dar.

Die Karten wurden uns gereicht, bevor ich mich hingesetzt hatte – eine kleine Verschnaufpause hätte mir besser gefallen. Professionell wurde von der zu diesem Zeitpunkt einzigen anwesenden Servicedame Vorschläge zum Aperitif gebracht, Fr. bluesky stieg auf das Aperol Spritz Angebot ein, ich blieb beim kleinen Bier.

Das Lokal wirkte beim Betreten sehr authentisch, es wurde auf warme Farben gesetzt, viel Holz, schöne Ziegelwände, stimmige Deko - ein sehr guter erster Eindruck. Leider hat man für meinen Geschmack versucht, viel zu viele Tische auf zu kleiner Fläche unterzubringen. An den Tisch hinter meinem Platz könnte sich zum Beispiel nur jemand hinsetzen, wenn ich aufstehe und meinen Sessel kurz wegrücken würde – eigentlich wenig praktikabel.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Geräuschpegel an einem vollbesetzten Abend bedingt durch den kleinen Raum und die dann hohe Gäste-Dichte ein durchaus höherer sein dürfte.

Die eher kleinen Tische selbst waren mit einem hellen Tischtuch gedeckt, das Besteck und die Serviette wurden nach der Bestellaufnahme vom Service eingedeckt, Salz und Pfeffermühle wurden bereitgestellt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass entweder die Tische zu niedrig, oder die Sessel zu hoch waren – die optimale Sitzposition hatten wir während des Besuches nicht gefunden.

Neben dem Raucherbereich gibt es rechter Hand vom Eingang einen gleich großen Nichtraucherbereich, der direkt an die Schauküche angrenzt.
Sehr positiv: in der Küche wurde ausschließlich italienisch gesprochen und auch der Rest vom Serviceteam, der etwas später eintraf kam offensichtlich aus Bella Italia.

Nach gut 15 Minuten wurden unsere bestellten Speisen serviert: Fr. bluesky hatte sich für die Tagliatelle Chef entschieden, das Service informierte schon beim Bestellen, dass diese aktuell mit Speck und Kürbis zubereitet werden. Serviert wurde eine recht große Portion perfekt gekochter Nudeln in einer gehaltvollen Sahnesauce mit Speck und Kürbisstückchen, darüber knackiger Rucola, eine halbe Cocktailtomate und geriebener Parmesan. Geschmacklich war das Gericht wirklich sehr gut abgeschmeckt, durch die schwere Sauce und die größere Portion war es allerdings fast nicht möglich, die Nudeln aufzuessen.

Meine Penne Sorrentina kamen ebenfalls in stattlicher Portionsgröße und wurden in einer Steingutschale serviert. Die Nudeln wurden nach dem Kochvorgang mit der Tomatensauce vermengt und mit Käse überbacken – vor dem Servieren kam auch hier Rucola und der geriebene Parmesan zum Einsatz. Die Tomatensauce war fruchtig, gut gewürzt und vorallem sehr heiß. Beide Gerichte waren schmackhaft, von der Menge her mehr als ausreichend und ein wenig teurer als üblich.

Das Angebot für eine Nachspeise mussten wir leider ausschlagen und verlangten stattdessen die Rechnung – die beiden Nudelgerichte kamen auf jeweils rund 12 Euro, mit einem kleinen Bier und einem Spritz Veneziano kamen wir auf knapp 31 Euro.

Zum Fazit: Das Ambiente ist eigentlich sehr nett, leider reduzieren betriebswirtschaftliche Überlegungen die Gemütlichkeit – die Tische sind einfach zu eng gestellt. Das Service hinterließ weitgehend einen guten Eindruck, längere Gespräche (auch wenn sie auf Italienisch geführt werden) zwischen den Servicekräften sollten eine gewisse Lautstärke nicht überschreiten. Die Küche werkte flott und mit einem sehr guten Ergebnis – die Portionsgrößen könnte man ruhig ein wenig reduzieren, wenn sich das dann auch noch im Preis wiederspiegeln würde, wäre das La Tavernetta wahrscheinlich bald kein Geheimtipp mehr.
Tagliolini con Prosciutto gratinata - La Tavernetta - GrazVitello tonnato - La Tavernetta - GrazTiramisu - La Tavernetta - Graz
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5 Kommentare

Immer wieder gerne!

8. Sep 2013, 23:11·Gefällt mir

@SSW: danke für die erklärenden Worte :-)

8. Sep 2013, 22:55·Gefällt mir

Aber bitte mit Sahne...(Udo Jürgens)

8. Sep 2013, 22:29·Gefällt mir

Eine Sosse mit hohem Obersanteil.

8. Sep 2013, 22:28·Gefällt mir1
Unregistered

Was ist eine Sahnesauce?

8. Sep 2013, 22:24·Gefällt mir
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