Die Speisekarte bietet eine brauchbare Auswahl an solider heimischer Küche. Das Wiener Schnitzel (vom Schwein) war schön dünn geklopft, mageres Fleisch, die Portion reichlich. Der standardmäßig dazu gereichte gemischte Salat ließ ebenfalls keine Wünsche offen. Das Budweiser wurde kühl und nicht zu schaumig serviert. Die Dessertauswahl umfasst zwar nur sechs Speisen, aber zwei davon haben wir probiert und für erstklassig befunden: warme Marillenknödel (2 Stück) schön flaumig, gut eingebröselt, kompakte Frucht innen drin; der Kastanienreis einfach ein Traum, Riesenportion, am Boden der Schale geschmacklich bestens harmonierende Eiscreme. Die Bedienung flink und aufmerksam, auf Nachfrage wurden Details zu den Speisen auch kompetent erläutert. Angenehmer Umgangston, familiär, aber keineswegs distanzlos. Der Bezahlvorgang läuft noch in liebenswert-altmodischer Manier ab: mit Notizblock und Ansage durch den Gast, kein automationsunterstützter Ausdruck.
Ambiente: Der Durchlass zum Raucherbereich steht zwar permanent sperrangelweit offen, was aber nicht weiter stört - denn auch dort saßen in der Mehrzahl Nichtraucher! Nur einige wenige hardcore Nikotinjunkies standen direkt neben der Eingangstür herum, was sich aber für den Nichtraucherbereich absolut nicht störend auswirkte. Ansonsten: Solide Gasthaus-Tische, gepolsterte Sitzbänke und Stühle, nicht zu dicht gedrängt, daher auch genügend "Raum zum Atmen". Beleuchtung hell genug, aber nicht grell. Und nicht zuletzt: Obwohl "mitten im Zehnten", durchwegs angenehmes Publikum! Und falls (in der warmen Jahreszeit) nach dem Essen noch Bedarf nach Eismarillenknödel & Co gegeben sein sollte - der Tichy ist ja gleich am Eck ...
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Lokal betreten leider sehr verraucht und wieder verlassen.
PS: Und LInsen. Ich hab die Linsen vergessen :-)
Ich war dort vorgestern wieder Gansl essen, und habe mich auf die Beilagen beschränkt. Erdäpfelknödel, Semmelknödel, Rotkraut und Krautsalat, das reicht. Das Ganserl war fein (durfte kosten), und das Lokal bummvoll wie immer. Der Chef zutraulich und witzig, die Servierkräfte flott und immer zur Stelle. Zu Beitrag: "Nur" 6 Nachspeisen? Wie viel Auswahl braucht man?
Lieber Bergiwelles, das mit dem Publikum "mitten im Zehnten" war ja keineswegs abwertend oder diskriminierend gemeint. Ich selber wohne - ebenfalls gerne - in Ottakring, und auch hier würde ich nicht zögern, eine solche Formulierung zu gebrauchen. Sie soll ja nichts anderes bedeuten als "wirklich angenehmes Publikum, wie man es angesichts der Bevölkerungsstruktur des Bezirkes nicht unbedingt als selbstverständlich voraussetzen kann". Im übrigen freut es mich, dass meine Bewertung für dich hilfreich war!
Den Kommentar über das Publikum "mitten im Zehnten" hätte man sich zwar sparen können - ich lebe dort gerne - aber ansonsten sehr gute Rezension, werde mal wieder hingehen!
Erntefrische und reife Marillen kann man völlig problemlos und fast OHNE Qualitätsverlust einfrieren...ist das ein Problem? Ich mache manchmal noch im Dezember einen frischen Marillenkuchen...ist das auch ein Problem? In jedem Fall deutlich besser als gekaufte TK-Fertigprodukte! Etwas nachdenken, dann erst schreiben... Gerry
Der Kastanienreis ist ein typisch herbstliches Dessert. Aber, Marillenknödel?
Witzig, gestern Abend hab ich mit meinem Mann darüber gesprochen, dass wir da bald wiederma hingehen wollen.