am 2. Juli 2012
|Update 12. Okt 2012
SpeisenAmbienteServiceGeschäftstermin im 23. Bezirk. Um den Liesinger Bahnhof wird ein Restaurant gesucht. Gegenüber des neuen Einkaufszentrums „Riverside“ am Liesingbach entdecken wir den „Stasta“.
Sieht wie eine Institution des Bezirks aus – und ist es wohl innen auch.
Sofort wird man freundlich, fast ein bissl aristokratisch angehaucht begrüßt und in Richtung Außenbereich im hinteren Lokalteil geleitet.
Ein freier Tisch, noch nicht fertig gedeckt – wird vom eifrigen Kellnerteam sofort hergerichtet. Hier bemüht man sich – das fällt auf.
Der Gastgarten ist gut besucht, die Gäste scheinen großteils Stammgäste zu sein. Kleine Runden, Ehepaare. Gepflegt, aber nicht überkandidelt.
Die etwas älteren, routinierten Kellner sind flott und behände, werden von jungen, freundlichen Damen flankiert.
Ein Gedeck wird gebracht. Oliven in Öl. Brot. Scheinbar banal – doch halt, das Öl ist eindeutig kein Massenöl. Die Oliven isst mein Gegenüber, der als Italiener sofort Feuer und Flamme angesichts der Olivenkombi ist. Hausgemacht, sieh mal einer an.
Das Öl dürfte so manchen sensorischen Test mühelos bestehen, alle Achtung!
Die Karte hat viel Klassisches zu bieten, angefangen vom Kalbswienerschnitzel von der Nuss, der Tafelspitz ist ebenso vertreten wie ein Beef Tartare und so mancher etwas anspruchsvollerer Spielerei auf der Tageskarte. Also Klassisches und nicht ganz Alltägliches. Die Auswahl ist aber mehr als ausreichend, ja man braucht fast zu lange zum Überlegen.
Ein Serranoschinken mit Schafkäse dort (zustimmendes Murmeln), eine Cremesuppe von gegrillten Tomaten hier. Leichtes Staunen, aber das Rezept macht Sinn, ist ordentlich kräftig und würzig, ähnlich spannend wie so manch selbst gemachtes Ketchup (jenes mit Kernen und 568 verschiedenen Gewürzen…). Die Frucht der Tomate ist aber nach wie vor präsent. Wieder mal eine neue Idee zum Ausprobieren daheim.
Das Beef Tartare – mit Parmesansauce (!), Parmesancracker und Toastbrot. Schade, dass das Toastbrot nicht gerade frisch aus dem Toaster rausgesprungen daherkam.
Aber das Beef: der Italiener würde „tritato“, also grob gehackt dazu sagen, nicht extrem mit zu vielen Zutaten verfälscht, einerseits bleibt der Eigengeschmack des guten Fleisches durch das grobe Hacken im Vordergrund, andererseits ist das kräuterbetonte Marinieren sehr gut ausbalanciert. Für die intensive Note ist also ausnahmsweise nicht der Paprika zuständig, sondern der Käse. Man isst langsam. Gelungen!
Wein: ein sehr feines Angebot glasweise (ca 5 rote, 5 weiße), eher unbekannte, aber sehr kundige Winzer. Cabernet sauvignon 09 dort, Zweigelt Reserve aus dem Seewinkel hier. Doppelt geordert, weil über alle Zweifel erhaben. Kleine Kritik: bei einem der Gläser wurde ein kleines, aber noch ungefährliches Makel übersehen.
Fazit: sehr gelungene Mittagspause. Zum Abschied gibt’s vom Chef ein „Schönen guten Tag, die Herrn“. Passt zur Gesamtvorstellung des Hauses. Gerne wieder.
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Meidlinger12: uiiiii - der Gamlitzer Muster ist der "klassische", aber der Leutschacher ist der unschlagbare Geheimtipp, werd ich mir gleich vormerken. Vielen vielen Dank!
Da dir die Meidlinger Lokale so gut bekommen und ein Leutschacher Muster so schmeckt, kann ich das Lokal WIP empfehlen. :-) Er hat immer recht gute Weine aus der Steiermark lagernd. Aber leider immer zuwenig. *g* Aber wenn, dann am Abend kommen, wenn der Chef da ist.
werfen: Welchen Muster hattet ihr da? Gamlitz oder Leutschach? Würde mich ja überraschen - und umso mehr freuen - den Leutschacher Muster dort zu bekommen.
da kann ich nur beipflichten. ich gehe seit 15 jahren zum stasta, und nie wurden wir enttäuscht!! auch diesen donnerstag wieder (1.11.12) hervorragendes essen, und guten wein (muster)!