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Fr, 19. April 2024

Lindenwirt - Bewertung

amarone1977
Experte
am 2. Juli 2012
SpeisenAmbienteService
Nach langer Abstinenz wieder einmal im traditionsreichen Gasthof Lindenwirt.

Wenn man als „Auswärtiger“ beim Lindenwirt einkehrt, dann ist man oft auch in eine der Zimmer eingemietet.
Die waren übrigens in der Vergangenheit nicht die besten, werden jedoch schrittweise komplett modernisiert – sprich Teppichboden raus, neue Möbel rein. Gute Nachrichten also von der Zimmerfraktion.

Das Restaurant selbst wurde vor ein paar Jahren komplett überarbeitet und präsentiert sich in einem – sagen wir mal – etwas polarisierenden Glanz. Viel Froschgrün, Blumenschnörkel und barocke Sessel, andererseits wiederum mit dunklem Holz garniert.
Das fällt zumindest mal auf. Die Tische selbst sind entweder großzügig für Gruppen dimensioniert – oder aber auch recht knapp für zwei geschnitten. Zeitunglesen während dem Essen wird da etwas umständlich.

Der Oberkellner ist seit Jahren derselbe, flankiert von zwei jungen Damen. Freundlich, zuvorkommend, so manche Suppe schwappt aber beim Servieren schon mal über.

Essen: hierher kommt man gern wegen dem Backhendl, welches ich grundsätzlich positiv in Erinnerung habe, also nicht fetttriefend, nicht nach altem Fett stinkend, ausreichend zart.
Viel Saisonales wie Spargel, zur Zeit auch schon Klassiker wie das Eierschwammerlgulasch.
Mittagsmenüs gibt’s auch sowie eine spezielle Tageskarte.

Heute: Geschmortes Kalbsbackerl, sautierte Eierschwammerl, breite Bandnudeln. Davor eine Frittatensuppe, die grundsolide, aber auch nicht besonders auffällig ist. Da erinnere ich mich dann schon an jene Vertreter „jenseits der Bretterwand“, zwischen Salzburg und Oberösterreich.
Das Backerl kommt mächtig durchzogen daher, ist aber auch zart und mäßig saftig, am Rand vielleicht schon etwas fester. Schneidet sich gut, isst sich auch gut. Die Eierschwammerl sind enorm groß, könnten ein wenig mehr vom Wasser verlieren, passen aber grundsätzlich gut dazu. Die Bandnudeln sind schön bissfest, haben aber einen nicht zuordenbaren parfümierten Touch, der bei mehrmaligem Probieren auch nicht weniger wird. Keine Ahnung, was das ist. Ein paar Nudeln bleiben übrig, Fleisch und Schwammerl haben mich aber zufrieden gestellt.

Wein: heute nicht, bei meinen letzten Besuchen war ich aber stets zufrieden, auch mit dem Glasweis-Angebot. Steirisch bevorzugt, sogar einen Wildbacher gibt es (rot ausgebaut, nicht als Schilcher!) und den einen oder anderen nicht schlechten Burgenländer.

Empfehlung: Hendl und ein gepflegtes Bier (oder zwa!). Übernachtung einplanen, nach den renovierten Zimmern fragen (ca. 50 Euro pro Nacht).
Kein großes Gasthaus, aber ein durchwegs solides Restaurant.
Lindenwirt - GrazLindenwirt - GrazFrittatensuppe - Lindenwirt - Graz
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2 Kommentare

Mauserl: ich versuche, das, was ich erlebe, möglichst genau und aus einem Atemzug niederzuschreiben, damit es auch so rüberkommt, wie ich es erlebt habe. Ich schreibe gerne, so wie ich gerne esse. Würde mir das, was schreibe, nicht gefallen, hätte ich keinen Grund, zu schreiben ;-)

29. Sep 2012, 20:16·Gefällt mir4
Mäuschen

Du liest dich selber gerne

29. Sep 2012, 19:33·Gefällt mir
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