Waren heute - 09.06.2012 - zu viert Mittagessen. Rechnung macht mehr als 130,- Euro aus. Trotzdem wird für ein Liter Leitungswasser 1,50 Euro extra verrechnet. Auf Nachfrage wird dies als Auftrag des Chefs erklärt. Bei einem Rechnungsbetrag von mehr als 130,- Euro erachte ich dies als Abzocke wenn 1 Liter Wasser extra verrechnet wird!!! ich werde diese Abzocke weiter im Internet verbreiten und alle darauf hinweisen mit welchen Mitteln in diesem Lokal gearbeitet wird!!
Was mich bei dieser Diskussion über Kalkulation und Kosten immer wieder wundert: Wasser war bis in die heutige Zeit immer in die Kalkulation von Speisen und Getränken hineingerechnet worden, in anderen Worten: bei 4,50 für's Achtel sind meinetwegen 0,18 Euro Wasserkosten schon mithineinkalkuliert. Das war 1950 so, 1970, 1980 und auch 2013 sollte das noch so sein.
Was nun? Hat man das in diesem Fall vergessen? Oder will man diese Tatsache einfach mal so unter den Tisch kehren? Oder hat man einen "schlauen" Weg gefunden, "doppelt" zu kalkulieren (=heißt: ich rechne es zu Speis und Trank hinzu, verrechne es dann aber nochmal extra, haha)?
Abgesehen davon muss sich jeder Gastronom überlegen, ob er bei 130 Euro Konsumation auf diese 1,50 besteht, auf Biegen und Brechen.
Wo ist der Mehrwert? Mir sind 1,50 ja duttl, aber sie sind anhand der dadurch transportierten Message ein guter Grund, sich einen weiteren Besuch zu überlegen.
Da ein Gastrononm nachhaltig denken sollte, sollte er sich überlegen, ob es g'scheiter ist, kurzfristig 1,50 zu verdienen, oder langfristig (ohnehin) zahlende Gäste zu gewinnen.
Als Gastwirt empfängt man Gäste. Wenn man eine so sympathische Philosophie vertritt, wie das die Residenz des Jagawirten in Wien vorgibt zu tun und daher so viel Empathie den Tieren und der Umwelt entgegenbringt, sollte man auch ein Feingefühl für seine Besucher und die Gastlichkeit haben. Denn da kommen Gäste ins Haus, die eine ähnliche Gesinnung haben.
Für diese Gäste dann eine Runde Leitungswasser zu schmeißen, wird einen Gastronomen wohl noch lange nicht in den Ruin treiben. Oder?
28. Aug 2012, 14:12·Gefällt mir1
Unregistered
Wasser und Dienstleistung sind kein Gratisgut, wird allerdings in der Gastronomie im Gegensatz zu den meisten Ländern weltweit immer noch als selbstverständlich erachtet. Ich denke, es ist auch in Österreich nur mehr ein Frage der Zeit, bis Wasser in Lokalen zu bezahlen ist. Das ist das Prinzip der Wirtschaft: Hier die Leistung - da die Bezahlung..
24. Aug 2012, 12:08·Gefällt mir
Unregistered
Ich nehme an, den Herrschaften dürfte das rege Medieninteresse in den letzten Wochen zum Thema Leitungswasser Gastronomie wohl auch nicht entgangen sein.
Nun, wenn ich den Inhalten der Berichte Glauben schenken darf, werden wir uns mit diesem Thema in nächster Zeit wohl doch intensiver beschäftigen...
27. Jul 2012, 14:26·Gefällt mir2
Tester17
Altbekannte Vöslauer-Kampfargumentation. Ist im Steirerstöckl aber nicht Römerquelle lieferant? Das wäre mir dann neu. Auf jeden Fall unsympathisch.
Bitte einen Button "Da möchte ich nicht mehr hin" - muss mich an dieser Stelle als Steirer wirklich fremdschämen bzgl dieser unprofessionellen Argumentation - Kalkulation ist wichtig, ebenso wichtig jedoch auch die Werbung und die Mundpropaganda. Durch diese Vorgehensweise vergrault man viele Gäste (auch mich) und verliert damit soviel Gewinn, dass man um dieses Geld wahrscheinlich eine Pool mit Trinkwasser befüllen könnte.
@amarone: dem ist nichts hinzuzufügen. Diesen Kommentar unterschreibe ich vollinhaltlich. Natürlich könnte man alles, - bis hin zum Zahnstocher - mit Kosten erklären und an den Gast weitergeben, - die "extra mile" an Service gehen die Wirte, die z.B. zum Wein ungefragt eine Karaffe guten Leitungswassers kostenlos bringen (und trotzdem keinen Verlust einfahren).
Walt, wieder einmal ein Superkommentar!
Aber: Vielleicht wurden jetzt einige Gastronomen auf blöde Ideen gebracht ... Salz/Pfeffer gibt es dann auch nur mehr auf Verlangen des Gastes ... und natürlich kostenpflichtig. :-(
10. Jun 2012, 16:34·Gefällt mir1
Unregistered
Sehr geehrter Gast.
Ich darf mich als Gastwirt und Besitzer des Restaurant Steirerstöckl vorstellen. Leider war ich gestern, als Sie bei uns zu Gast waren, nich anwesend. Daher darf ich zu Ihrem Vorwurf nun auf diesem Weg Stellung nehmen: Es geht nicht darum, um am Leitungswasser das grosse Geld zu verdienen, sondern um den Aufwand kostendeckend zu tilgen. Ich darf Ihnen erklären, dass bei einer Verechnungsbasis von €1,50 pro 1l Wasser folgende Kosten zu decken sind: Wasser (33%ige Erhöhung per 01.01.2012), Anschaffungswert Glaskaraffen-Gläser, Strom Geschirrspüler, Spülmittel, Glasbruch, Kanalgebühr Dienstleistung Servicepersonal und durchschnittl. gerechneter Umsatzverlust pro Jahr an Mineralwasser usw. Nun dürfte es wohl offensichtlich sein, daß die Höhe der Konsumation den Deckungsbeitrag des Wasserkonsums nicht mindert. Soll heissen: Das Verlangen des Gastes von Leitungswasser ist selbstverständlich legitim, aber wohlgemerkt als keine kostenlose Selbstverständlichkeit zu erwarten, sondern vielmehr ein in jedem Fall vom Unternehmer zu bezahlendes Gut und Dienstleistung darstellt. Ich darf Ihnen ebenfalls versichern, dass sich dieser Umstand pro Jahr im 5stelligen Bereich abspielt (Tendenz massiv steigend). Fazit: Ich gehe..mit Verlaub..davon aus, dass in Österreich noch immer die Meinung herrscht, Wasser wird aus der Leitung entnommen und ist daher ein Gratisgut(die zusätzliche Dienstleistung sei nochmals erwähnt).
Ich bin aber dennoch jedenfalls zuversichtlich, da mittlerweile vom überwiegendem Teil der Gäste unsere Entscheidung verstanden und gutiert wird. Wasser ist kein einzuforderndes Gratisgut, sondern von uns allen zu bezahlen und als solche Leistung an den Konsumenten weiterzugeben, wie das auch in jedem anderem Dienstleistungsunternehmen der Fall ist. Noch auf ein Wort an Sie, lieber Verfasser und Gast: Wenn Sie der Meinung sind, dass die Höhe Ihrer Konsumation den Gratiserhalt der Wassers rechtfertigt, dann darf ich Sie sehr gerne, sollten Sie doch wieder einmal den Weg zu uns finden, auf eine Runde eines schönen Glas Weines einladen, denn ich hoffe doch, wir konnten Sie am Ende des Mittags durch unsere Qualität und unser Service überzeugen! Hochachtungsvoll, Peter Goach.
Was mich bei dieser Diskussion über Kalkulation und Kosten immer wieder wundert: Wasser war bis in die heutige Zeit immer in die Kalkulation von Speisen und Getränken hineingerechnet worden, in anderen Worten: bei 4,50 für's Achtel sind meinetwegen 0,18 Euro Wasserkosten schon mithineinkalkuliert. Das war 1950 so, 1970, 1980 und auch 2013 sollte das noch so sein. Was nun? Hat man das in diesem Fall vergessen? Oder will man diese Tatsache einfach mal so unter den Tisch kehren? Oder hat man einen "schlauen" Weg gefunden, "doppelt" zu kalkulieren (=heißt: ich rechne es zu Speis und Trank hinzu, verrechne es dann aber nochmal extra, haha)? Abgesehen davon muss sich jeder Gastronom überlegen, ob er bei 130 Euro Konsumation auf diese 1,50 besteht, auf Biegen und Brechen. Wo ist der Mehrwert? Mir sind 1,50 ja duttl, aber sie sind anhand der dadurch transportierten Message ein guter Grund, sich einen weiteren Besuch zu überlegen. Da ein Gastrononm nachhaltig denken sollte, sollte er sich überlegen, ob es g'scheiter ist, kurzfristig 1,50 zu verdienen, oder langfristig (ohnehin) zahlende Gäste zu gewinnen.
Ich kann des Wirten Rechtfertigung nicht "gutieren".
Als Gastwirt empfängt man Gäste. Wenn man eine so sympathische Philosophie vertritt, wie das die Residenz des Jagawirten in Wien vorgibt zu tun und daher so viel Empathie den Tieren und der Umwelt entgegenbringt, sollte man auch ein Feingefühl für seine Besucher und die Gastlichkeit haben. Denn da kommen Gäste ins Haus, die eine ähnliche Gesinnung haben. Für diese Gäste dann eine Runde Leitungswasser zu schmeißen, wird einen Gastronomen wohl noch lange nicht in den Ruin treiben. Oder?
Wasser und Dienstleistung sind kein Gratisgut, wird allerdings in der Gastronomie im Gegensatz zu den meisten Ländern weltweit immer noch als selbstverständlich erachtet. Ich denke, es ist auch in Österreich nur mehr ein Frage der Zeit, bis Wasser in Lokalen zu bezahlen ist. Das ist das Prinzip der Wirtschaft: Hier die Leistung - da die Bezahlung..
Ich nehme an, den Herrschaften dürfte das rege Medieninteresse in den letzten Wochen zum Thema Leitungswasser Gastronomie wohl auch nicht entgangen sein. Nun, wenn ich den Inhalten der Berichte Glauben schenken darf, werden wir uns mit diesem Thema in nächster Zeit wohl doch intensiver beschäftigen...
Altbekannte Vöslauer-Kampfargumentation. Ist im Steirerstöckl aber nicht Römerquelle lieferant? Das wäre mir dann neu. Auf jeden Fall unsympathisch.
Bitte einen Button "Da möchte ich nicht mehr hin" - muss mich an dieser Stelle als Steirer wirklich fremdschämen bzgl dieser unprofessionellen Argumentation - Kalkulation ist wichtig, ebenso wichtig jedoch auch die Werbung und die Mundpropaganda. Durch diese Vorgehensweise vergrault man viele Gäste (auch mich) und verliert damit soviel Gewinn, dass man um dieses Geld wahrscheinlich eine Pool mit Trinkwasser befüllen könnte.
@amarone: dem ist nichts hinzuzufügen. Diesen Kommentar unterschreibe ich vollinhaltlich. Natürlich könnte man alles, - bis hin zum Zahnstocher - mit Kosten erklären und an den Gast weitergeben, - die "extra mile" an Service gehen die Wirte, die z.B. zum Wein ungefragt eine Karaffe guten Leitungswassers kostenlos bringen (und trotzdem keinen Verlust einfahren).
Walt, wieder einmal ein Superkommentar! Aber: Vielleicht wurden jetzt einige Gastronomen auf blöde Ideen gebracht ... Salz/Pfeffer gibt es dann auch nur mehr auf Verlangen des Gastes ... und natürlich kostenpflichtig. :-(
Sehr geehrter Gast. Ich darf mich als Gastwirt und Besitzer des Restaurant Steirerstöckl vorstellen. Leider war ich gestern, als Sie bei uns zu Gast waren, nich anwesend. Daher darf ich zu Ihrem Vorwurf nun auf diesem Weg Stellung nehmen: Es geht nicht darum, um am Leitungswasser das grosse Geld zu verdienen, sondern um den Aufwand kostendeckend zu tilgen. Ich darf Ihnen erklären, dass bei einer Verechnungsbasis von €1,50 pro 1l Wasser folgende Kosten zu decken sind: Wasser (33%ige Erhöhung per 01.01.2012), Anschaffungswert Glaskaraffen-Gläser, Strom Geschirrspüler, Spülmittel, Glasbruch, Kanalgebühr Dienstleistung Servicepersonal und durchschnittl. gerechneter Umsatzverlust pro Jahr an Mineralwasser usw. Nun dürfte es wohl offensichtlich sein, daß die Höhe der Konsumation den Deckungsbeitrag des Wasserkonsums nicht mindert. Soll heissen: Das Verlangen des Gastes von Leitungswasser ist selbstverständlich legitim, aber wohlgemerkt als keine kostenlose Selbstverständlichkeit zu erwarten, sondern vielmehr ein in jedem Fall vom Unternehmer zu bezahlendes Gut und Dienstleistung darstellt. Ich darf Ihnen ebenfalls versichern, dass sich dieser Umstand pro Jahr im 5stelligen Bereich abspielt (Tendenz massiv steigend). Fazit: Ich gehe..mit Verlaub..davon aus, dass in Österreich noch immer die Meinung herrscht, Wasser wird aus der Leitung entnommen und ist daher ein Gratisgut(die zusätzliche Dienstleistung sei nochmals erwähnt). Ich bin aber dennoch jedenfalls zuversichtlich, da mittlerweile vom überwiegendem Teil der Gäste unsere Entscheidung verstanden und gutiert wird. Wasser ist kein einzuforderndes Gratisgut, sondern von uns allen zu bezahlen und als solche Leistung an den Konsumenten weiterzugeben, wie das auch in jedem anderem Dienstleistungsunternehmen der Fall ist. Noch auf ein Wort an Sie, lieber Verfasser und Gast: Wenn Sie der Meinung sind, dass die Höhe Ihrer Konsumation den Gratiserhalt der Wassers rechtfertigt, dann darf ich Sie sehr gerne, sollten Sie doch wieder einmal den Weg zu uns finden, auf eine Runde eines schönen Glas Weines einladen, denn ich hoffe doch, wir konnten Sie am Ende des Mittags durch unsere Qualität und unser Service überzeugen! Hochachtungsvoll, Peter Goach.