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Fr, 29. März 2024
mouhou
am 3. Mai 2012
SpeisenAmbienteService
Um nicht nur negative Bewertungen auf restauranttester.at zu vergeben, kommen wir nun mal zu Etwas sehr positivem: die Cantinetta Antinori.

Vor einiger Zeit waren wir dort zu Dritt gemütlich und eher spontan zum Abendessen. Es war überhaupt kein Problem zwei Stunden vorher anzurufen und noch eine Reservierung zu bekommen - viele der gefragteren Lokale streuen sich ja davor, Reservierungen noch für den selben Tag anzunehmen - egal ob an sich noch Platz vorhanden wäre oder nicht.

Soweit so gut, der Empfang war dann mehr oder weniger zurückhaltend - lag vielleicht auch wenig daran, dass das Essen recht spontan geplant wurde und wir - obwohl sicherlich nicht schlecht gekleidet - im Vergleich zum Großteil der restlichen "Kundschaft" auch nicht gerade in Abendgarderobe unterwegs waren. Die Freundlichkeit änderte sich allerdings mit der Bestellung schlagartig ins Freundlichere, dennoch gibt es dafür einen Punkt Abzug beim Service.

Die Einrichtung an sich kann man wohl mit gediegenem, aber doch zurückhaltenden Charme früherer Jahre am Besten beschreiben. Marmor, hohe Spiegel, viel dunkles Holz.
Mit meinen 26 Jahren allerdings nicht ganz mein Geschmack, deshalb auch einen (allerdings sehr subjektiven) Punkt Abzug.

An sich ist die Speisekarte sehr, sehr überschaulich - für mich immer ein gutes Zeichen. Es waren wohl ca. 2-4 verschiedene Gerichte pro Gang zur Auswahl.

Nun zur Vorspeise: Für mich gab's das Rinder Carpaccio mit Parmesan. So herrlich das Fleisch selbst war, so herrlich war es auch gewürzt - was aber wirklich noch mehr herausgestochen hat, war der absolut geniale Parmesan: einfach herrlich!

Als Hauptspeise gab's Kabsschnitzel mit hausgemachten Tagliatelle und Zitronensoße. Was soll man dazu noch sagen? Tagliatelle perfekt al dente gekocht (was zwar keine allzu hohe Kochkunst ist, aber trotzdem leider immer wieder versemmelt wird) und in zerlassener Butter serviert, das perfekt gebratene und gewürzte Fleisch zerging sprichwörtlich schon fast von selbst auf Zunge - und das ganze in einer perfekten Zitronensoße.

Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings die Nachspeise, nicht dass das Tiramisu schlecht gewesen wäre, aber es fehlte im Vergleich zu den restlichen Speisen ein wenig der "Wow-Effekt" - als alter Tiramisu-Fan muss ich sagen, dass ich durchaus schon besseres hatte (übrigends gibt's in Wien meiner Meinung nach eines der besten Tiramisu im Sestante).

Im Großen und Ganzen also ein durchaus gelungener Abend mit einfachem, aber extrem authentischem italienischen Essen ohne viel Schnick Schnack. Wie hier jemand vor mir geschrieben hat: eben ein Italiener für Fortgeschrittene.

Preislich liegen wir sicherlich auf der teureren Seite, zu Dritt mit jeweils drei Gängen und einer Flasche Wein haben wir knapp EUR 400,- liegen gelassen. Angesichts der Qualität der Waren und der wirklich perfekten Zubereitung, ein durchaus angemessener Preis.
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1 Kommentar
Stefan D.

Eine kleine Bemerkung zu Ihrem Kommentar bezüglich Preis/Leistung: Selber habe ich mehr als genug Geld um mir so was zu leisten, aber für ein Essen/Trinken, wenn auch bei Ihnen eine Zufriedenheit heraus zu lesen ist, für diese Speisen ist der Preis einfach meiner Meinung total überzogen. Habe eigentlich vorgehabt, dieses Lokal zu besuchen, weil ein Kollege hier in Bregenz mir von dem Italiener erzählte, aber nun komme ich sicher nicht dahin, um mein Geld zum Fenster hinaus zu werfen, ich kenne persönlich von Bregenz bis Wien mindestens gleich gute, wenn nicht bessere Italiener mit normalen Preisen und ebenfalls "Wohlfühl-Charakter" ... und Freundlichkeit ...

11. Apr 2013, 12:46·Gefällt mir
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