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Di, 16. April 2024
Gourmeuse
Experte
am 22. April 2012
SpeisenAmbienteService
Es war eine Spontanentscheidung, am Freitag Steak essen gehen zu wollen. Um 16:30 angerufen und nach einem Tisch für 2 gefragt. Am Telefon war man sehr freundlich und es hieß, wir könnten um 17:00 kommen. Leider machten uns der Wiener Verkehr und der Regen einen Strich durch die Rechnung; wir trafen erst so um ca. 17:20 im Lokal ein (trotzdem wir Glück beim Parkplatz hatten). Da unser Tisch bis 18:45 wieder frei werden musste, fragten wir, ob auch in der Bar Essen serviert würde, und als dies bejaht wurde, entschieden wir uns eben dafür. Leider sind unterhalb der Bar keine Haken für die Jacken und Handtaschen, so mussten wir einen weiteren Hocker zur Ablage umfunktionieren.

Die Speisekarten und die Sets kamen sofort Die Speisekarten sehen ein bisschen aus wie Zeitungen, aus dünnem gelben Papier, plus einem losen Blatt mit den aktuellen Angeboten. Neben den Speisen stehen auch die 50 kuriosesten Gesetze aus den USA, zum Lesen, falls man sich nix zu sagen hat, während man aufs Essen wartet ;-).

Ich bestellte mir ein großes Mohrenbräu (3,20), meine Begleitung Almdudler (Flasche zu 2,60) und 1/8 Blaufränkisch (1,80). Positiv anmerken möchte ich, dass zum Wein automatisch ein Glas Wasser serviert wurde.

Nun zum Wichtigsten, dem Essen: Natürlich gibt’s es neben den Steaks noch jede Menge anderer Gerichte, wie Burger, Burrito usw., aber nachdem ich nur wegen der Steaks kam, lag mein Hauptaugenmerk auf diesen. Ich entschied mich nach langem Überlegen für ein Lady Tenderloin 5 oz (23,40), mein Partner für ein Round Steak (Sirloin) Large, also 10 oz (19,70), beides in Medium. Da bei jedem Steak 2 Beilagen inkludiert sind, nahm ich mir meine heißgeliebten Chuckwagon Beans und Onion Rings, zum großen Steak gab es Salat vom Buffet und einen Corn on the Cob.

Nun hatten wir ein wenig Zeit, den Barmann zu beobachten. Mit Freude sah ich, dass er die Zitronen für die diversen Getränke frisch auspresste und das Fruchtfleisch entfernte, der Apfelsaft für kam nicht aus einem 1,5 l Tetrapack, wie gerne üblich, sondern es waren kleine Pago. Außerdem nahm er unsere Bestellung auf, und servierte danach auch ab.

Auf dem Weg zum Salatbuffet konnten wir uns im Lokal umsehen, ob sich viel verändert hatte. Schien uns nicht so. Wenn man von der Bar kommt, die sich rechts vom Eingang befindet und ein bisschen einem Saloon gleicht, inklusive Schwingtür – mein Highlight ist allerdings die coole alte Registrierkasse – kommt man direkt am offenen Grill vorbei, auf dem schon unsere Steaks brutzelten, gegenüber befinden sich Tische. Schnell weiter zum Salat, der in einem *Brunnen* angerichtet ist. Links neben dem *Brunnen* befinden sich 2 Essnischen, rechts davon geht es ins *Gefängnis*, hier ist Platz für größere Gruppen, wenn man weitergeht, kommt man in den letzten Raum, recht groß mit vielen kleinen Tischen, das ist der Raucherbereich. Eine Tür als Abtrennung habe ich zwar nicht gesehen, aber mir fiel kein negativer Rauchgeruch auf. Jedenfalls ist es sehr gut, dass der Raucherraum der letzte ist, und somit Grill und Salat im Nichtraucher stehen. Das Lokal ist dunkel gehalten mit viel Holz und *amerikanischem* Schnickschnack, aber wie ich finde, niemals überladen. Wenn man öfter kommt, entdeckt man immer wieder neue nette Details.

Hurtig mit dem Salat zur Bar zurück, denn es konnte nun nicht mehr lange dauern. In der Tat wurden uns sofort die 3 Saucen serviert. Chilli, Senf und Cocktail. Senf war nicht meins, war nur Mayonnaise mit leichtem Senfgeschmack, Cocktail wie üblich, sah leider nach Fertigprodukt aus, aber da will ich mich nicht festlegen. Chilli war schön rot und feinkörnig und würzig. Mit persönlich sind die Saucen ohnehin egal, da ich den schönen Fleischgeschmack sicher nicht mit Saucen übertünchen möchte.

Da kamen auch schon die georderten Beilagen, 1 Minute später die Steaks. Meins sah winzig aus auf dem großen Teller, aber das war meine Schuld, ich hatte ja extra einen Winzling bestellt, weil ich um die Menge der Beilagen wusste :-). Auf jedem Teller befand sich noch eine halbe Tomate mit Häufchen Kräuterbutter darauf. Das Fleisch war für meinen Geschmack perfekt gegrillt, außen schön dunkel, innen rot, aber warm und es trat nur Fleischsaft aus, kein Blut. Dasselbe galt auch für das Steak meines Partners. Mein diesmaliges Highlight waren die Onion Rings. Sahen war nicht nach *Rings* aus, aber definitiv selbst gemacht und knusprig, und das bis zum Ende. Der Corn on the Cob war butterweich und süß, himmlisch! Der Maiskolben war mit solchen Sticks versehen, so genannte *Corn pickers*, diese stecken vorn und hinten im Mais, damit man ihn mit einigermaßen sauberen Fingern essen kann.

Angenehm satt, passte leider keine Nachspeise mehr in unsere Bäuche, also gönnten wir uns jeder einen Whiskey. Tullamore Dew zu 3,30 und Glenfiddich 12yrs zu 4,40. Das war der krönende Abschluss.

4-5-4 gibt es, weil ich gelernt habe, dass man immer noch Luft nach oben lassen sollte. Ich möchte dieses Lokal auf jeden Fall allen ans Herz legen, die Steaks mögen und vielleicht auch USA-Fans sind. Die Preise für die Steaks sind vielleicht etwas gehoben, aber für diese Qualität nicht zu viel.
Hilfreich21Gefällt mir5Kommentieren
2 Kommentare

Freut mich, Gerry, danke!

22. Apr 2012, 18:58·Gefällt mir

Ein super Bericht - Danke dafür! Jetzt ist es ein Lokal "Da will ich hin" für mich. Preislich finde ich alles durchaus fair und absolut nicht überteuert (man bedenke die üppigen Beilagen, die man sonst oft zahlen muss). Gutes Fleisch soll gutes Geld kosten. Gerry

22. Apr 2012, 18:51·Gefällt mir1
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