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Di, 23. April 2024
amarone1977
Experte
am 18. März 2012|Update 23. Sep 2012
SpeisenAmbienteService
Der Waldwirt ist der Schlusspunkt eines schönen sonntäglichen Nachmittagsspazierganges.

Genauso begann mein erster Bericht aus dem Jahr 2010 über das bekannte Klagenfurter Ausflugs-Gasthaus.
Auch heute war so ein Sonntagnachmittag im Kreise der Familie.

Der Waldwirt liegt mitten in Klagenfurts riesigem Nah-Erholungsgebiet: dem Kreuzbergl, einem ausgedehnten Hügelmassiv mit relativ urtümlichem, gemischtem Baumbestand nordwestlich vom Stadtzentrum. Leicht zu erreichen, ob mit dem Auto oder einfach zu fuß. Für viele ist es dank der unzähligen „Wegerln“ die ideale Lauf- oder einfach nur Spazierstrecke mit verschiedensten Möglichkeiten, schöne Ausblicke auf Stadt und Umland zu genießen.

Passend zu den Spazierwegen gibt es mehrere Ausflugsziele, die allesamt „Knotenpunkte“ auf dem weitläufigen Wegenetz sind: Fischerwirt (--> Link), Schweizerhaus (--> Link), der Waldwirt und das Schloss Falkenberg (--> Link).
Weil es bereits fast 13 Uhr war, entschieden wir uns, zuerst essen zu gehen, um nachher Natur zu genießen (zwischen 14 und 17:30 gibt's nur die "kleine" Karte).

Beim Waldwirt angekommen hat sich kaum irgendetwas am äußeren und inneren Erscheinungsbild geändert. In der sauberen Toilette fällt zwar sofort der neue No-touch-Handtuchspender auf, doch die Uralt-Häusltür ist immer noch mit dem legendären Riegel ausgestattet, der nach außen sichtbar die Wörtchen „frei“ oder „besetzt“ anzeigt.

Draußen gibt’s jede Menge Platz für Sonnenhungrige (noch ist‘s ein bissi windig und frisch) und die kleinsten Gäste: ein großzügiger Kinderspielplatz ist ebenso vorhanden wie eine Spielecke neben den Freilufttischen, ausgestattet mit überdimensionalen Legosteinen, die mich vor Neid erblassen lassen. Das hatten wir damals noch nicht!

Drin ist’s wie gesagt genau wie damals, der Nichtraucherbereich ist ein kleinerer Raum etwas abseits, mit Teppichboden anstelle des Kunststoffbodens in der Stube. Der Müslispender steht noch am Anrichtetisch beim Eingang – klar, der Waldwirt bietet auch Zimmer zur Vermietung an. Keine schlechte Idee, wenn man in ruhiger Umgebung mal übernachten oder gar ein paar Tage bleiben möchte.

Die Junior-Wirtsleute sind auch immer noch dieselben. Mittlerweile haben die beiden schon ein zweites Kind bekommen, die Kleine spielt mit mir frech Verstecken hinter den Vorhängen. Mal trägt Frau Chefin beim Abservieren das Töchterchen in der anderen Hand, mal darf der Papa ran. Hier wird Kinderfreundlichkeit nicht nur gelebt, mehr noch, die Kinder gehören zum Alltag im Gasthaus einfach dazu.

Was gab’s zu essen: man könnte sagen, die „üblichen Verdächtigen“, die man als hungriger, schnell zufrieden zu stellender Gast an einem sonnigen Ausflugsnachmittag einfach erwartet, vom Gegrillten über’s Panierte gibt’s also mal die kulinarischen Speisenkarten-Stammgäste.

Weil wir aber in Kärnten sind, dürfen wir auf die Variationen der Kärntner Nudeln nicht vergessen, und die sind hier, weil hausgemacht (nicht überall der Fall, viele bedienen sich den lokalen Zulieferern) besonders zu empfehlen.
Will heißen: klassisch (Topfen, Erdäpfel, Minze), Fleischnudeln (Sauerkraut dazu), Spinatnudeln (mit Knoblauch) und die süßen Kletzennudeln (Dörrbirnen, Topfen), mit Butter und Zimt-Zucker.

Ich hatte nach einer (für mich) etwas zu stark gesalzenen Fleischstrudelsuppe (gut war sie trotzdem) die süßen Kletzennudeln. 4 Stück sind eine Ansage, ich brachte sie gerade noch runter, aber sie blieben nicht wie der berühmte Stein im Magen liegen. Weil frisch und hausgemacht, ist die Konsistenz genau wie sie sein muss: Teig zart, nicht kernig, schön gummig weich, alle vier waren aber „wasserdicht“. Das ist wichtig, es gibt nichts Grauslicheres als große Teigtaschen, die beim Kochen aufplatzen. Die will keiner mehr essen.
Hier passt das alles, einfach genießen. Einen g’spritzen Most dazu und die Welt ist wieder in Ordnung. Das beigestellte Birnenkompott ist zwar nicht hausgemacht, aber darüber sollte man bei diesen Preisen hier nicht meckern.

Womit wir beim Thema wären: wir plauderten mit dem Chef darüber, was alles hausgemacht sein kann und darf, um gut zu bilanzieren. Das erwähnte Birnenkompott wird ebenso zugekauft wie die berühmte Deko-Schokosauce vom Indianerkrapfen, klar. Gemüse ist aber hier keine Tiefkühlware, und das soll schon mal was heißen.
Dazu kommt eine durch und durch gepflegte Regionalität bei den Zulieferern von Gemüse und Fleisch. Einzig der Zander ist nicht von hier. Aber gut, bei den Einkaufspreisen von über 20 Euro pro Kilo auch kaum erschwinglich für ein Landgasthaus. Und Zander muss man ja auch nicht unbedingt immer und überall essen, genauso wenig, wie ich des Österreichers Pangasius-Sucht nicht verstehen kann.

Was wurde am Tisch sonst noch gespeist?
Das Schweinerückensteak wurde als schön auf den Punkt gegrillt beschrieben, die Spinatnudeln als wirklich gut, wenn auch der Knoblauch polarisiert. Aber gut, das ist Geschmacksache.

Tja, wieder einmal ein sehr angenehmer Besuch beim Waldwirt. Der nächste kommt bestimmt, es hat sich auch in puncto Qualität hier Gott sei Dank nichts verändert.

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Update 23.9.:
Neuerlicher Besuch, zusammen mit vierjährigem "Testesser",
der zuerst mal vier verschiedene Traktoren, einen "Formel1"-Tretroller und rote wie grüne Bobbycars ausprobieren konnte.

Mittlerweile umfasst der Spielbereich für Kinder drei "Bereiche":
Riesenspielplatz
"Lego"-Bereich unter dem Dach des Gastgartens
"Traktorbereich" - ein Teil der Gastterrasse musste dran glauben, den Kindern zuliebe. Fantastisch!

Kletzennudeln, 4 Stück: der kleine Zwerg aß deren 3 1/2, der Hunger war nicht nur groß, sondern auch die Kletzennudeln von erstklassiger Qualität. Bissfester Teig, würzige nicht verwässerte Fülle.

Fleischstrudelsuppe: weniger salzig als zuletzt, sehr gute Suppe, der Strudel strotzt vor Würzigkeit und Kräutereinsatz. Die resche Köchin erklärt mir später, Oregano anstelle von Majoran benützt zu haben.

Backhendl mit Kartoffeln: tadellos. Paniere knusprig, Hendl saftig, nicht trocken, guter Geruch, fein zu essen.
Die Kartoffeln: eindeutig keine Massenware, offensichtlich rotschalig (Desirée o.ä.), das merkt man an der Farbe der geschälten Kartoffeln.
Bissfest, schön speckig und gschmackig. Kriegt man selten!

Wieder mal ein Fazit: viel ehrliches Handwerk in der Küche, total familär, fast unübertroffen kinderfreundlich!
Schaukel & Co. - Waldwirt am Kreuzbergl - Klagenfurt am WörtherseePlatz genug für die Kids - Waldwirt am Kreuzbergl - Klagenfurt am WörtherseeSand"kiste" - Waldwirt am Kreuzbergl - Klagenfurt am Wörthersee
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65 Kommentare·Zeige alle Kommentare

SSW: in Österreich ist der Status der Lehrer allerdings unter jeder Kritik, so wie auch die Entlohnung, das war schon immer so. Man hat in Österreich noch immer nicht erkannt, dass z.B. gerade bei den Kleinsten die bestausgebildeten Pädagogen gebraucht werden. Andere Länder zeigen uns, wie's geht.

25. Sep 2013, 10:21·Gefällt mir

Es ist aber leider nicht nur ein österreichisches Problem, sondern ein WWP (World Wide Problem).

25. Sep 2013, 10:15·Gefällt mir

Kann eure beiden Ansichten VOLL unterschreiben!

25. Sep 2013, 10:14·Gefällt mir

Waldkauz: nun DAS ist ja ganz was anderes. Die Sache mit ungezogenen Kindern, die von ihren Eltern keine Grenzen gelehrt bekommen haben - unterschreibe ich dir sofort. Nur - was kann der Waldwirt dafür? Das ist wie bei den Lehrern: die müssen sich ständig wüsteste Beschimpfungen sogar von DEN Eltern anhören, die die Defizite ihrer Kinder erst "verbrochen" haben. Leider ein typisch österreichisches Problem. Wenn ich mit dem vierjährigen Testesser unterwegs bin, weiß er a) wo er spielen darf b) welche Lautstärke annehmbar ist c) auf wen er Rücksicht zu nehmen hat Das ist rein eine Sache von "was Hänschen gelernt hat..." ;-)

25. Sep 2013, 09:51·Gefällt mir4
Waldkauz

@amaroni noch ein letztes Update, dann klinke ich mich hier aus. Ich hasse nicht Kinder, sondern lediglich Eltern die glauben, dass Ihre unerzogenen und rücksichtslosen Produkte ein Geschenk an die Welt sind und dass alle anderen diese widerspruchlos zu ertragen hätten.

25. Sep 2013, 07:09·Gefällt mir4

Na, wenigstens einer der mich versteht ;) Der Tag ist gerettet!

24. Sep 2013, 13:09·Gefällt mir

tomtom: ich glaube, du verstehst uns hier falsch - schau mal den Bericht von BONZO1 an - der ist kurz, aber er beinhaltet auf einen Blick nachvollziehbare Information. Zwischen nichtssagenden Einzeilern und Romanen gitb's also ein weites Feld... Ich für mich habe noch nie gesagt, wie jemand schreiben muss - Gott behüte - schon gar nicht, dass jemand so zu schreiben hat wie ich - das wäre anmaßend. Ich will auch gar nicht, dass jemand so schreibt wie ich - denn nur ich schreibe so wie ich ;-)))) Aber ich erlaube mir auch, darauf hinzuweisen, dass eine absolute Nullinformation wirklich unbrauchbar ist - und kann das auch jederzeit begründen.

24. Sep 2013, 12:06·Gefällt mir2

@amarone - es geht mir hier nicht um diesen einen konkreten fall allein. fakt ist doch, dass jede review die nicht mindestens beschreibt wie das häuelpapier ausgeschaut hat, woher die kuh kommt aus der das entrecot geschnitten wurde und welche unterwäsche der bauer beim schlachten trug von einigen hier sofort auseinandergenommen wird. es ist einfach nicht mehr angenehm in dieses forum zu kommen um sich über lokale zu informieren..... wenn man dann ständig dieses grosskotzige niedermachen einiger - meines erachtens nach armer bemitleidenswerter menschen, die scheinbar kein anderes erfolgserlebnis im realen leben haben und sich auf diesem weg ihre selbstbestätigung holen müssen, lesen muss. keiner der renommierten gourmetführer schreibt so elendslange aufsätze zu einer lokalbewertung. o.k. manche schreiben halt extrem kurz, aber kann man da ned einfach drüberlesen? warum wird sich bier über jeden rechtschreibfehler von immer denselben lustig gemacht? warum stürzt sich ein "achso elitärer kreis der geniesser" so gerne auf alles was nicht in deren kram passt? is halt leider so wie auch in vielen vereinen - ein paar trolle machen sich wichtig, meinen die wahrheit für sich gepachtet zu haben und traktieren alle anderen nur um von ihren eigenen untulänglichkeiten abzulenken. i finds halt nur traurig, dass sehr viele erstbewerter gleich wieder weg sind, weil sie sofort niedergemacht wurden.

24. Sep 2013, 11:34·Gefällt mir

ähm schlitzauge - nicht nur in amarone.... wobei dein kommentar dazu ja hier höchst verzichtbar, weil einfach nur provokant ist. was meine meinung nur bestätigt.

24. Sep 2013, 11:24·Gefällt mir

Unregistered, 9:28: da du weder das Lokal noch den Sachverhalt kennst, frage ich mich, wieso du hier die Schlichtstelle spielst. Fakt ist: der Waldkauz bevorzugt ein anderes Lokal in der Nähe, was sein gutes Recht ist. Sein gutes Recht ist auch, seine Meinung kundzutun. Niemand bestreitet das. Aber - Lügen zu verbreiten, weil es ja so schön ist, auf jemanden HINZUHACKEN, wie du das so schön sagst, ist im höchsten Maße unseriös - und das darf man schon mal deutlich sagen. Keine Ahnung, warum ich das schon zum VIERTEN oder FÜNFTEN Mal hier reinstellen muss!?

24. Sep 2013, 09:44·Gefällt mir1
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