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Fr, 26. April 2024

der Ringsmuth, Wien - Bewertung

Gourmette
am 25. November 2011|Update 26. Nov 2011
SpeisenAmbienteService
Nun hat es uns auch mal zum Ringsmuth verschlagen.
Um 18 Uhr sind wir ohne Reservierung frei nach dem Motto "Nageh da wird schon am Do am frühen Abend nix los sein.." reingeschneit. Einen freien Tisch (bis 20 Uhr) gabs dann noch für uns.
Vorweg ein erster Eindruck was das Ambiente betrifft:
Wir saßen in einem länglichen Raum, die Tische links u. rechts angeordnet. Die Einrichtung eher modern, aber nicht ungemütlich.
Da der Ringsmuth ja oft mit dem Meixners verglichen wird, fang ich auch gleich damit an. Von der Gemütlichkeit u. Athmosphäre her gefällts uns dort besser. Man hat nicht dieses "ich sitze am Gang"-Gefühl, sondern man sitzt eher in Nischen u. fühlt sich ein bisschen heimeliger. Aber das ist natürlich nur unsere Meinung.
Wir sind recht rasch mit Karte u. anschließend mit Getränken versorgt worden. Apfel- u. Pfirsichsaft von einem steirischen Obsthof. Was die Weine betrifft kann ich kein Urteil abgeben, aber auf der Karte waren genug gute österreichische Tröpfchen aufgelistet. Ist sicher für jeden was dabei.
Der Aperitif vom Nebentisch hätte mich im Nachhinein gereizt. Prosecco (od.Sekt) mit Zwetschgennektar u. einer eingelegten Zwetschge obendrauf.

Als Vorspeise hatte meine Begleitung die Frittatensuppe u. ich die so hoch gelobten Grammelknöderl auf warmen Spitzkrautsalat. Welche meine Erwartungen nicht enttäuscht haben. Es klingt ja schon fast doof, aber mir gehts wie den Vorbewertern/innen.. ich hab noch nie zuvor ein Grammelknödel angerührt, aber die drei putzigen Knödal vom Ringsmuth kann auch ich absolut empfehlen. Schade, dass wir keinen Fotoapparat mithatten. Normal wärs mir auch nicht zu blöd Fotos zu machen. Vor allem wenn die Speisen so nett angerichtet sind. Die Knödel waren auf einem länglichen Glasteller angerichtet, der 3 passende Vertiefungen hatte. Für den Esskomfort wars zwar ein bissl abträglich, weil man sich mit der Gabel etwas schwertat. Aber dem Auge hats gefallen. Die Frittatensuppe schmeckte sehr intensiv würzig. Da haben wir schon bessere gegessen.

Bei den Hauptspeisen haben wir einmal die Kalbsbutterschnitzerl mit Erdäpfelpürree u. einmal den Zwiebelrostbraten gewählt. Lieber hätt ich ja ein Gansl gegessen. Gibts leider nur auf Vorbestellung. Die, die der Kellner vorbeitrug, haben auf jeden Fall sehr gut ausgesehen. Schöne Portion mit 2 Erdäpfelknödeln u. Kraut.
Also die faschierten Laibchen u. das Pürree waren gut. Mein selbstgemachtes Pürree schmeckt mir besser, aber das sieht der Herr Ringsmuth vielleicht anders. ;) Die Sauce hat meinem Freund jetzt nicht so geschmeckt. Das warum kann man nicht sehr objektiv erklären, deswegen lass ichs.
Mein Zwiebelrostbraten war schön weich, die Zwiebeln auch schön (eine Spur zu hell für mich), die kleinen Bratkartofferl ebenfalls u. der Saft auch gut. Das Fleisch hat mich nur ein bissl stutzig gemacht, weil es von der Dicke u. der Farbe eher wie ein schweinernes Naturschnitzel ausgschaut hat. Aber natürlich will ich da dem Koch nichts unterstellen. Ich sage nur, dass ich auch schon Zwiebelrostbraten gegessen haben, bei denen das Fleisch mehr nach Rind aussah. Wo auch das Fleisch etwas dicker ist u. innen noch zart rosa. Aber seis drum. Geschmeckt hats ja gut.
Die Portionen waren übrigens für den Preis 9,80 u. 14,90 völlig angemessen! Allgemein waren die Portionsgrößen ausreichend, keine Spur vom "Haubenküchen"-Klischee.
Achja fast vergessen: Das Gedeck. 2 (gute, warme) Brötchen in einer schwarzen Truhe auf Steinen mit einer Mohnbutter (auch gut). Bei der Aufmachung scheiden sich unsere Geister. Er fand, dass eine interessante Idee ist.. mir wären 4 Brötchen ohne Kiste lieber gewesen. Ab 17 Uhr werden eben diese 1,90 verlangt, die wie ich finde nicht überzogen sind. Da muss ich kurz vorgreifen.. Beim Zahlen gabs auf einem kleinen Teller 2 selbstgemachte Pariserspitz. Sehr erfreulich u. sehr lecker! Somit tun die 1,90 keinem weh.

Als Nachspeise sind es dann das Maronimousse mit Preiselbeeren u. ein Schokomousse mit Himbeersauce geworden. Beides ausgezeichnet. Das Maronimousse war vielleicht ein bissl viel, aber für 6,90 angemessen.

Beim Service gibts nichts einzuwenden. Sehr freundlich u. schnell (keine langen Wartezeiten) Einzig, um wieder zum Meixner-Vergleich zurückzukehren, am Charme haperts ein bisschen. Sicher man bemüht sich u. alles war in bester Ordnung, aber zum richtigen Wohlfühlen/Willkommenfühlen hat einfach was gefehlt.

Alles in allem ein gelungener Abend! Man sieht, dass man sich beim Ringsmuth, v.a. beim Anrichten der Speisen, was denkt. Wir werden sicher wiederkommen!

UPDATE:

Wir waren heute Mittag beim Ringsmuth, um noch ein Gansl zu essen (heute ist der letzte Tag).
Als Vorspeise haben wir uns das Roastbeef geteilt. War ausgezeichnet! Trotzdem haben wirs nachher ein bisschen bereut, weil die Gansl-Portion so groß war (v.a. für den Preis von 15,90€), dass uns nachher fast der Hosenknopf wegsprang. ;)
Als "Zuspeise" wie man so schön sagt, gabs warmen Speck-Krautsalat, Rotkraut mit Preiselbeeren u. einem Hauch Zimt u. Erdäpfelknödel (meine Oma macht sie auch nicht sehr viel besser).
Für nächstes Jahr kann ich nur jedem ans Herz legen mal ein Gansl beim Ringsmuth zu probieren! Vom Preis-Leistungs-Verhältnis ist es dort wirklich TOP!
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1 Kommentar

Serh schöner und informativer Review. Leider habe ich es bis heute nicht "geschafft" hinzugehen, obwohl es auf meiner "ToDoListe" steht. Ergänzen möchte ich nur noch, dass René Ringsmuth aus einer "alten" Gastronomiefamilie entstammt. Seine Eltern führten Jahrzehnte den "Kamptaler" am bereits geschliffenen Südbahnhofgelände (Frachtenbahnhofseite) sehr erfolgreich. Das Lokal war immer ine Geheimtip. So konnte er dort alles erlernen, was an Basiswissen eben notwendig ist. Dort gab es sehr bodenständige aber auch sehr gute Küche (beim Kamptaler war ich noch). René Ringsmuth hat aber dann auch in sehr guten Häusern weiterlernen dürfen und bestätigt anscheinend, dass das nicht umsonst war. Durch diesen Beitrag animiert, steht das Lokal noch eine Stufe weiter oben auf meiner "ToDoList" - Danke! P.S. Derzeit gibt es eine Punschhütte auf der Terrasse (überdacht!). Alle Details zum Ringsmuth siehe seine Homepage. P.P.S So ein Lokal in dieser Lage zu eröffnen und mittlerweile seit 2008 erfolgreich zu führen ist schon mutig, besonders wenn man bedenkt, dass dort für Jahre hinaus (2014/2015) noch eine echt riesige Baustelle ist! Bravo auch dafür. Es muß also das gewisse "Etwas" haben!

25. Nov 2011, 21:23·Gefällt mir
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