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Do, 25. April 2024

Ristorante Fratelli, Wien - Bewertung

yangel
am 8. Oktober 2011
SpeisenAmbienteService
Das Fratelli ist ein Restaurant, welches unheimlich polarisiert: entweder man liebt es, oder man hasst es.
Und obwohl es als Touristenfalle verschrien sein mag und die Kellner oft für ihre angeblich zu lockeren Umgangsformen kritisiert werden, kann ich mich mit gutem Gewissen zu den Gästen zählen, die dieses Lokal definitiv lieben. Warum? Ich weiß nicht, wie oft ich schon dort war, aber ich besuche das Lokal seit vielen Jahren wirklich regelmäßig und wurde einfach noch nie enttäuscht - egal ob mittags oder abends, es passt einfach immer.
Neben den typischen italienischen Klassikern (Antipasti, Carpachio, Vitello Tonato, hausgemachte Pasta, Pizzen & frisches Gegrilltes) gibt es eine laufend wechselnde Wochenkarte mit saisonalen Angeboten (Kürbis, Trüffel, Spargel etc), sodass wirklich jeder fündig wird.

Nachdem ich mich mitterweile ordentlich durch die Karte gekostet hab, kann ich einige Gerichte gerne empfehlen.

Die Cremesuppen der Wochenkarten sind meistens ein echter Genuss, letzte Woche war zB die Steinpilzcremesuppe mit Trüffel im Angebot, auf die ich mich oft schon monatelang freue.
Auch der Salat "Fratelli" ist ein guter Vorspeisentipp: Frische Blattsalate mit Gurken, Tomaten und Oliven mit Shrimps und frischen gegrillten Riesenscampi - mit knappen 14 Euro zwar nicht gerade billig, aber sein Geld auf jeden Fall wert! Und von der Größe her geht die Portion eigentlich auch glatt als Hauptspeise durch!
Gorgonzolaliebhaber werden mit den "Tagliolini Fratelli" (hausgemachte Nudeln mit Gorgonzola, Parmaschinken und Rucola) voll auf ihre Kosten kommen, aber Vorsicht, danach ist man meist so pappsatt, dass man auf ein Dessert oft gezwungenermaßen verzichten muss!
Ansonsten sind hier auch die Spaghetti mit Knoblauch, Olivenöl und Peperoncini ein guter Tipp: einfach, aber immer punktgenau al dente gekocht und perfekt gewürzt. Ich bestell mir manchmal eine kleinere Portion als Vorspeise.
Nachdem ich beim Fratelli als Hauptspeise meistens gegrillten Fisch esse, komme ich eher selten in den Genuss einer Pizza, habe jedoch schon öfter ein Stück von meinen Begleitungen abbekommen und war, genauso wie sie, recht angetan: hauchdünner, knuspriger Boden und hochwertiger Belag. Die Auswahl der Pizzen ist allerdings etwas geringer als bei anderen Italienern und beschränkt sich eher auf die typischen Klassiker (Funghi, Cardinale, Napolitaner & Co), und das ist auch gut so - Qualität geht schließlich vor Quantität!
Mein absolutes Highlight sind hier, wie bereits erwähnt, die gegrillten Fische: der Gast kann Branzino, Orata und Rombo direkt in der Theke besichtigen und auswählen, als Beilage werden Mangold- oder Rosmarinkartoffeln sowie Salate und saisonale Gerichte angeboten. Mein Lieblingsgericht war und ist vom allerersten Besuch an der gebratene Rombo (Steinbutt) im Ganzen mit Mangoldkartoffeln, der sich mit 39 Euro zwar ordentlich zu Buche schlägt, jedoch muss man bedenken, dass der Fisch tatsächlich oft ein gutes Kilo wiegt und auch locker zu zweit verzehrt werden kann. Der Fisch wird dem Gast erst im Ganzen präsentiert und dann vom Kellner direkt am Tisch filetiert.
Wer eine kleinere Portion bevorzugt, kann alternativ auch nur das Filet vom Steinbutt wählen.
Nachdem ich (generell) keine überzeugte Dessertesserin bin, kann ich hier natürlich nicht viel sagen, wenn aber die Kastanienvariationen auf der (Wochen-)karte stehen, sollte man unbedingt zuschlagen!!

Das Ambiente ist leider schon des öfteren ein Kritikpunkt für mich gewesen - im Winter, wenn man im drinnen sitzt, mehr als im Sommer, wo der wirklich große Gastgarten genutzt werden kann. Im Lokalinneren kann es zu Stoßzeiten schon mal äußerst laut und ungemütlich werden, für meinen Geschmack stehen einfach zu viele Tische auf zu engem Raum. Im Nichtraucherbereich, welcher sich im Kellergeschoß befindet, gehts meistens ein wenig gemütlicher zu.

Mit dem Servicepersonal hatte ich persönlich noch nie Probleme, allerdings muss ich dazusagen, dass ich mich nach all den Jahren wahrscheinlich schon eher zu den Stammgästen zählen kann und vielleicht auch ein wenig anders bzw normaler behandelt werde. Das ist aber wahrscheinlich nicht nur beim Fratelli, sondern auch in vielen anderen Lokalen so, dass man Gäste, die regelmäßig wieder kommen, gerne mal netter behandelt als Laufkundschaft.

Essenstechnisch wird das Fratelli wahrscheinlich immer zu meinen Favoriten zählen und ich kann es daher auch gerne und mit gutem Gewissen weiterempfehlen!
Ristorante Fratelli - WienRistorante Fratelli - WienRistorante Fratelli - Wien
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1 Kommentar
WaibelH

Seltsam, dass Nichtraucher in den Keller verfrachtet werden... sagt wohl einiges über das Lokal aus

4. Jän 2012, 15:57·Gefällt mir
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